05.10.2016
Frankfurter Oberbürgermeister: Für „mehr Nächstenliebe denn je“
Peter Feldmann beim Fürbittegottesdienst am Tag der Deutschen Einheit
Frankfurt am Main (idea) – Für „mehr Nächstenliebe denn je“ hat der Oberbürgermeister von Frankfurt am Main, Peter Feldmann (SPD), plädiert. Man müsse sich stärker um jene kümmern, die am Rande der Gesellschaft stehen, sagte er in einem internationalen ökumenischen Fürbittegottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober auf dem Römerberg. In seinem Grußwort stellte sich Feldmann selbst die Frage „Brauchen wir Gott?“, um sie dann mit Ja zu beantworten. Anstelle eines Schlusswortes sprach das (jüdische) Stadtoberhaupt vor rund 400 Besuchern ein Dankgebet. Vorausgegangen war ein Sternmarsch, der in verschiedenen Kirchen und Gemeinden in der Innenstadt startete. Die Teilnehmer trugen Kerzen in den Händen. Sie wollten damit an die Friedliche Revolution in der damaligen DDR erinnern.
Steffen Reiche: Gott kann immer noch Wunder tun
Der Hauptredner des Gottesdienstes, Pfarrer Steffen Reiche (SPD/Berlin), bezeichnete die Wiedervereinigung Deutschlands 1990 als Wunder. Gott habe geholfen, die Mauer zwischen Ost und West zu überwinden. Die weltverändernde Kraft des Gebets habe den gewaltfreien Widerstand der Menschen ermöglicht. Mit Blick auf die zahlreichen Probleme in Deutschland, Europa und der Welt erklärte Reiche: „Und Gott ist immer noch in der Lage, Wunder zu tun.“ Reiche gehörte im Oktober 1989 zu den Mitbegründern der Sozialdemokratie in der DDR. Von 1994 bis 2004 war er Minister in Brandenburg und von 2005 bis 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Die Evangelische Allianz in Frankfurt hatte ihn eingeladen, als Zeitzeuge auch in drei Frankfurter Schulen über die Friedliche Revolution zu sprechen.