Gott lädt ein … zu umfassender Freiheit

Mittwoch, 17. Januar 2024

Bibeltext des Tages

Der Geist des HERRN, GOTTES, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; er hat mich gesandt, damit ich die zerbrochenen Herzen verbinde, damit ich den Geknechteten die Freiheit verkünde und den Gefangenen das Gefängnis öffne, damit ich das Gnadenjahr des HERRN verkünde.“ (Jesaja 61,1-2)

Andacht, Gebets-Anregung & Gestaltungsidee:

Rudolf Borchert

Missionar, Vorstandsmitglied Österreichische Evangelische Allianz (ÖEA)

MEDITATION

Was für eine mutmachende und Hoffnung gebende Botschaft hat der Prophet Jesaja für sein Volk! Jesus liest sie zu Beginn seines Dienstes in der Synagoge in Kapernaum vor und verknüpft ihre Erfüllung mit der Gegenwart und seiner Person. „Heute hat sich dieses Schriftwort erfüllt. Ihr seid Zeugen“ (Lukas 4,21). Was verleiht dieser Botschaft ihre Kraft? Zum einen liegt ihr eine von vielen erlebte Beschreibung des Lebens zugrunde. Es gibt viele Arme, Bedürftige, Elende, Verletzte, Unterdrückte und Gebundene. Nicht nur aus geistlicher Perspektive, sondern auch im ganz normalen Leben. Bei uns vor Ort gleich wie rund um die Erde. Manche Not entsteht ohne menschliches Zutun. Ein großer Teil lässt sich jedoch auf egoistisches und rücksichtsloses Verhalten Einzelner,  Personengruppen oder ganzer Völker zurückführen. Dem steht die Liebe des heiligen Gottes gegenüber. Er sieht die Not, lässt die Sache nicht einfach laufen, sondern greift ein, heilt und befreit. Israels Geschichte bietet ein anschauliches Zeugnis. Wie oft beklagt Gott das von Menschen verursachte Leid. Da weckt Jesajas Prophetie gleich einem Lichtstrahl in der Finsternis Hoffnung auf Befreiung, Erlösung und Heil.

Trotzkraft: Das Evangelium wirkt
Mit Jesus greift Gott das Problem an der Wurzel an und löst es. Dazu wurde Jesus als Gott Mensch und mit dem Heiligen Geist ausgestattet. Fortan kann  eine Lösung, das Evangelium, in alle Bereiche des Lebens getragen und angewendet werden - auch wenn die Vollendung in der Zukunft liegt. Alltagsleben, Kultur,  Politik, Wirtschaft, Kunst, Wissenschaft und Bildung – es gibt keinen Bereich, in den das Evangelium nicht übersetzt und dort zur Wirkung gebracht werden will. Im Zentrum steht Jesu stellvertretender Tod am Kreuz, seine Auferstehung und das Geschenk des Heiligen Geistes. Er trug unsere Schuld, besiegte die Macht der Sünde und des Todes. Mit seiner Auferstehung hat das vorhergesagte neue Zeitalter begonnen. Durch den Heiligen Geist in den Gläubigen ist ein Leben in einer lebendigen Gottesbeziehung möglich. Gottes Reich breitet sich aus, wie wir im „Vater unser“ erbitten. Der Hinweis auf das Kommen eines neuen Himmels und einer neuen Erde, also eines übernatürlichen Eingreifens Gottes, ist keine Aufforderung zum Rückzug aus der bösen Welt. Zugleich wird klar, wir  Christen sind weder befähigt noch beauftragt Gottes Reich auf der Erde zu errichten. Vielmehr sind wir als Jesu Nachfolger, wie Jesus vom Vater gesandt  wurde, von Jesus in die Welt gesendet. Jesus setzte Jesajas Prophetie in die Tat um – und die Menschen erlebten Heil und Freiheit. Jünger Jesu können der  Realität in die Augen schauen und die Folgen von Egoismus und Rücksichtslosigkeit beim Namen nennen. Inspiriert durch Jesu Vorbild und ausgestattet mit der Kraft des Heiligen Geistes lässt sich das Evangelium in allen Bereichen des Lebens gestaltend einbringen. So verändern sich Denkweisen, Werte und Einstellungen. Das Ziel ist Heil und Heilung, Freiheit und Wohlergehen der Betroffenen. Dafür wollen wir beten und unseren Beitrag leisten. Dazu sehen wir die  Welt mit Gottes Augen an, fügen uns in Gottes Mission ein und bringen uns motiviert von Gottes Heiligkeit und Liebe ein.

Reflexion und Gebet

REFLEXIONSFRAGEN

■ Inwieweit möchte das Evangelium dein Denken, deine Einstellungen und dein Verhalten betreffs des alltäglichen Lebens verändern?
■ Wo nimmst du in deiner Umgebung Nöte oder rücksichtsloses Verhalten wahr, die das Evangelium heilend und befreiend verändern möchte?
■ Für welchen Lebensbereich: Alltagsleben, Kultur, Politik, Wirtschaft, Kunst, Wissenschaft, Bildung, möchtest du um Durchdringung mit dem Evangelium beten und dich einsetzen?


LOB/DANK
für Gottes umfassendes Heil:

■ Vergebung der Schuld, Sieg über die Sünde und den Tod, neues Leben in einer lebendigen Glaubensbeziehung mit Jesus.
■ Gottes Geist in unserem Leben, sein kraftvolles, unser Denken, unsere Einstellungen und Handlungen transformierendes Wirken, sein uns zur Seite stehen, sein Führen und uns durch Gottes Wort Orientierung geben.

Wirksamkeit des Evangeliums:
■ das in alle Lebensbereiche transportiert, übersetzt und gelebt werden will.
■ Christen, die das Evangelium mit Liebe klar und verständlich verkündigen und Nachfolge Jesu fördern
■ Christen, die das Evangelium in die verschiedensten Nöte ihrer Zeit getragen haben, z.B.:

  • Henry Dunant, Rotes Kreuz;
  • Friedrich Wilhelm Raiffeisen, karitative Genossenschaften;
  • August Hermann Franke, Schulwesen;
  • William Wilberforce, Abschaffung der Sklaverei;
  • Gräfin Elvine de La Tour, Evangelische Stiftung.

■ Christen, Initiativen meiner Umgebung, die sich Nöten und Herausforderungen stellen


BUßE/UMKEHR
Wir bekennen:

■ uns oft mit dem persönlichen, unser eigenes Heil betreffenden Aspekt des Evangeliums begnügt zu haben.
■ häufig über Nöte, Verletzungen und Ungerechtigkeiten ohne Anteilnahme hinwegzusehen, ohne zu fragen, welchen Beitrag wir mit dem gelebten Evangelium einbringen könnten.
■ als Gemeinden so mit uns selbst und unserem Programm beschäftigt zu sein, dass wir für die Welt, in die wir gesandt sind, keine Zeit und Kraft haben.
■ einen eklatanten Mangel an Liebe für Gottes Welt, die er liebt und für die er sich in Jesus hingab.


FÜRBITTE

Wir bitten um:

■ neue Liebe, die bereit ist, sich mit dem ganzen Leben einzubringen
■ die Bereitschaft, Not und Ungerechtigkeit beim Namen zu nennen und ihr mit dem Evangelium zu begegnen
■ eine Veränderung unseres Denkens, unserer Werte und Einstellungen, unseres Charakters und Handelns
■ Mut, statt von großen Werken zu träumen, den offensichtlichen Schritt vor unserer Haustür zu gehen.

SO KÖNNEN WIR BETEN

Guter Gott,

danke, dass du uns herausforderst und ermutigst inmitten von menschlichem Egoismus und Rücksichtslosigkeit.
Danke, dass du beständig um unser Vertrauen wirbst. Lass uns nie vergessen, dass wir zu dir kommen dürfen mit allem, was  uns bewegt und beschäftigt. Danke, dass du uns siehst und in Liebe annimmst. Danke, dass nichts so verlässlich ist wie deine Nähe.
Inspiriere uns durch das Vorbild von Jesus und in der Kraft des Heiligen Geistes.
Möge dein Friede, der höher ist als alle Vernunft, unsere Herzen und unsere Gedanken bewahren.
Amen.

Spenden und Kollekten

für die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD)

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Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Allianz-Spendenprojekt Nr. 4:

Wirksame Hilfe

Gottes Wort wirkt kraftvoll und verändert Menschen ebenso wie Situationen. Deshalb engagieren sich die Arbeitskreise der Evangelischen Allianz. Zwei Beispiele: Das PerspektivForum Behinderung unterstützt seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine auf vielfältige Weise Ukrainer mit Behinderung, die unter dem furchtbaren Krieg besonders leiden. Dieses vorbildliche Engagement für weit mehr als 500 Menschen wurde mit einem Preis ausgezeichnet. Der Arbeitskreis für Kinder in  Kirche und Gesellschaft koordiniert diakonische und missionarische Anliegen für Kinder. Weil sie besonders schutzbedürftig sind, braucht es für sie Initiativen, um ihre Anliegen in Kirche, Politik und Gesellschaft zu vertreten. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Schwächsten und am meisten Schutzbedürftigen

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