Gottes Mission hat ihren Preis

Freitag, 19. Januar 2024

Bibeltext des Tages

Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28, 19.20)

Andacht, Gebets-Anregung & Gestaltungsidee:

Frank Heinrich

Vorstand der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD)

MEDITATION

Was kostet Mission?

Ich wuchs in einem sehr christlichen Elternhaus auf und wir hatten oft Missionare zu Gast. Als kleiner Junge hatte ich irgendwann den Eindruck, dass Gott mich nach Papua-Neuguinea schicken könnte, und dann muss ich Fischaugen essen. Igitt! Wie auch immer das in meinem Kopf gelandet war, ein Teil daran ist  wahr. Wenn wir von Gott gesandt werden, kann es sein, dass wir uns von Liebgewonnenem verabschieden müssen.

Dieser sogenannte Missionsbefehl hat aber zuerst eine ganz andere Botschaft. Sein Ruf ist eingepackt in seine Allmacht „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“ (Vers 18) und als wenn das noch nicht genug wäre: in seine Allgegenwart „bis ans Ende der  Welt“ (Vers 20). So ultimativ eingehüllt sendet uns Gott. „Folget mir nach, gehet hin!“, sagt dann aber eben ausgerechnet derjenige zu uns, der den Himmel  verließ, verletzbar, missverstehbar und tötbar wurde. Und wie bei ihm selbst, dieser Weg hat seinen Preis. Für seine Nachfolger bedeutet dies einerseits  bevollmächtigt zu sein, aber es kostet uns „das Leben“. „Wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es gewinnen!“ (Matthäus 10,39).

Was kostet es? Zum einen gilt es, niemals allein unterwegs zu sein. Das mag einige trösten, vielen anderen in unserer von Individualität geprägten Zeit ist das zu teuer! Wussten Sie, dass 80% derer, die vom klassischen Missionsfeld frühzeitig zurückkehren, nicht aufgeben wegen äußerer Schwierigkeiten? Nein, sondern aus  rein zwischenmenschlichen Gründen. Nachfolge ohne Netz und doppelten Boden: Was kostet es? Offensichtlich möchte er uns in aller Einfachheit senden. 

Sind wir dazu bereit? Ohne Netz und doppelten Boden „keinen Wanderstab, keine Vorratstasche, kein Brot und kein Geld; auch soll keiner zwei Hemden bei  sich haben“ (Matthäus 10,10). So waren die Jünger zumindest bei ihrer ersten Aussendung geschickt worden. Kennen wir seine offensichtlichen Hauptthemen? Unabhängigkeit von Geld, Gier, Geiz, Neid und Sorge. Und dann der ‚Kostenfaktor‘ Leben. Letztlich wurden einige davon Märtyrer. Was kostet  es? Gehet hin!“ – heißt im Urtext weniger „Papua-Neuguinea“, sondern vielmehr: „hingehend“ predigt das Evangelium. Unterwegs seiend!

Bitten wir Gott darum, uns seine Perspektive zu schenken. Darf er unser Herz brechen für das, was sein Herz bricht? Mag sein, dass ‚hingehen‘ bedeutet, sich aus der Komfortzone heraus zu begeben. Die Welt, in die wir gesandt sind, ist wo? Papua-Neuguinea? Nur in Einzelfällen; aber dein ‚Ende der Welt‘ könnte weniger  weit weg sein als du vermutest. Dein Nachbar? Die ältere Dame am Ende der Straße, der Analphabet, von dem du es gar nicht weißt, weil dieser es sehr gut  vertuschen kann, denn es ist sehr schambehaftet. Die größten Nöte der Welt liegen möglicherweise keine 500 Meter von deinem Wohnort oder deinem  Arbeitsplatz entfernt. Und die Menschen sehnen sich nach deiner Zeit, deiner echten Aufmerksamkeit, Licht, Hoffnung ….. manchen wirst du 17-mal zuhören  müssen, bis sie dir glauben, dass du sie wirklich gehört hast. Das kostet. Seid so nah dran, dass euch die Menschen riechen und schmecken können. Das  kann und wird weh tun; und sie werden unsere Macken wahrnehmen. In unserer so modernen Zeit machen wir gerne Kosten-Nutzen Rechnungen auf. Ganz  ehrlich? Diese Rechnung mit Gott geht menschlich sehr schlecht auf, zumindest auf den ersten Blick … da liegt der Preis.

Reflexion und Gebet

REFLEXIONSFRAGEN

■ Was bricht mein Herz – und wen betrifft das?
■ Wer braucht mich mehr oder ganz?
■ Wo liegt mein „Papua-Neuguinea“?
 

LOB/DANK

■ dass Gott mich ausstattet mit allem, was ich nötig habe.
■ dass ich sein Kind sein darf und mein Name im Himmel geschrieben steht.
■ dass er mit mir unterwegs ist und er mich mit seinem Ruf adelt.
 

Bitte und Gebet

■ dass mir Jesus ganz neu die Augen für sein Herz öffnet.
■ dass ich Gelegenheiten im Alltag entdecke, wo ich seinem Ruf folgen kann in Wort und Tat.
■ dass ich Kraft, Mut und Frieden bekomme und weitergebe.

SO KÖNNEN WIR BETEN

Herr,
ich bitte: Komm und segne mich; lege auf mich deinen Frieden. Segnend halte Hände über mich. Rühr mich an mit deiner Kraft.
1. In die Nacht der Welt hast du mich gestellt, deine Freude auszubreiten. In der Traurigkeit, mitten in dem Leid, lass mich dein Bote sein.
2. In den Streit der Welt hast du mich gestellt, deinen Frieden zu verkünden, der nur dort beginnt, wo man, wie ein Kind, deinem Wort Vertrauen schenkt.
3. In das Leid der Welt hast du mich gestellt, deine Liebe zu bezeugen. Lass mich Gutes tun und nicht eher ruh‘n, bis ich dich im Lichte seh‘.
Amen

(frei, in Anlehnung an Peter Strauch)

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