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Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
Römer 12,1-2
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MEDITATION
GOTT IST TREU - Er fordert uns zur Umkehr

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Gottes Treue bedeutet nicht, dass er Sünde ignoriert. „Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit“, steht in 1. Johannes 1,9. Seine Liebe will uns heil machen und uns auf den richtigen Weg führen. Deshalb ruft er uns zur Umkehr, zur Abkehr von Wegen, die uns von ihm entfernen. „Tut Buße!“ ist eine Aufforderung zur anhaltenden Lebenshingabe an Jesus Christus, das heißt auch Jüngerschaft. Umkehr bedeutet, sich bekehren und zurückkehren. Vernünftiger Gottesdienst ist Hingabe des Einzelnen und der ganzen Gemeinde, die ja auch sein Leib ist. Das Geschenk des Kreuzes, dass wir allein durch Gnade gerettet sind, dürfen wir umsonst annehmen. Das Evangelium ist die offene Tür zu Gott. Doch die stolze Seite von uns Menschen und unseren Gemeinden reagiert allergisch auf Sündenbekenntnis und Umkehr. Verdrängung, fromme Geschäftigkeit und der Mainstream unserer Zeit sind Gefahren. Die postmoderne Prägung suggeriert, dass der Glaube Privatsache und Wahrheit das sei, was der Mensch selbst für Wahrheit hält. Die Veränderung durch die Postmoderne wird sichtbar in der Relativierung der Wahrheit und der Pluralisierung der Gesellschaft. Hier spielen eine ganz neue Definition von Toleranz und die Individualisierung der Lebensgestaltung eine Rolle. Der Westminster Katechismus antwortet auf die 1. Frage, was die vornehmste und höchste Bestimmung des Menschen sei: „Die vornehmste und höchste Bestimmung des Menschen ist, Gott zu verherrlichen und sich für immer an ihm zu erfreuen.“ Es geht überhaupt nicht um uns, sondern um Gott. Es ist Größe, Fehler zu erkennen und um Vergebung zu bitten, denn die Erneuerung der Gesinnung und der Handlungsweise ist tiefgreifend. Dabei fragen wir lernwillig nach Gottes Willen im Umgang mit Menschen, Herausforderungen in Gemeinden und in unserer Gesellschaft.
REFLEXIONSFRAGEN
• Wo muss ich aktuelle Entwicklungen, Strömungen, Einstellungen hinterfragen?
• Gibt es Bereiche in meinem Leben, in denen ich spüre, dass Gott mich zur Umkehr ruft? Werde ich hören und umkehren?
• Wo ist mir die Freude an Gott und an der Buße verlorengegangen? Welche konkreten Schritte muss ich, muss meine Gemeinde heute gehen?
• Wie können wir tiefgehende Jüngerschaft Jesu in allen Generationen in den Gemeinden fördern?
GEBET - SO KÖNNEN WIR BETEN

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Lob & Dank
• Wir danken für Gottes Treue zu Israel und uns durch
• Wir danken für alle Neuanfänge, Vergebung und Überwindung von Krisen.
• Wir danken für belebende und tiefgreifende Jüngerschaft in den Gemeinden.
• Wir danken, dass wir als Christen unser ganzes Leben als lebendiges Opfer Jesus geben dürfen.
Buße
• Wir bitten um Vergebung für angesammelte und verdrängte Altlasten.
• Wir bitten um Vergebung von Stolz, Menschenfurcht und frommer Selbstgerechtigkeit.
• Wir bitten um Vergebung für das Schweigen zu Polarisierungen, Antisemitismus und Israelhass in Deutschland, der Schweiz und Österreich.
• Wir bitten um Vergebung für eingeschränkte Nachfolge Jesu, selbst wenn sie 99,9 Prozent wäre.
Fürbitte
• Wir bitten um Hörbereitschaft für Gottes Ruf zur Umkehr im persönlichen, gemeindlichen und gesellschaftlichen Leben.
• Wir bitten um Mut und Kraft, falsche Wege zu verlassen.
• Wir bitten, dass wir „dem gekreuzigten – nicht dem verwestlichten – Jesus folgen“ (Peter Scazzero).
• Wir bitten für gottesferne Menschen, dass sie Gottes liebende Einladung zur Umkehr annehmen.
PRAKTISCHE TIPPS

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• Lies Psalm 32, in welchem David von dem Segen der Vergebung spricht.
• Lass dir in einer Zeit der Stille von Gott zeigen, wie Jesus dich bisher zur Umkehr geführt hat.
• Schreibe in der Stille deine Sünden auf einen kleinen Zettel und jage ihn durch einen Schredder, der vor einem Kreuz steht, und lass für dich beten.
• Betet in einer Gebetsgemeinschaft für Nichtchristen, von denen ihr euch wünscht, dass sie die Freude der Umkehr erleben.